Dienstag, 25. September 2012

Dip Dye mit Kool Aid

Zuerst einmal möchte ich die wahrscheinlich naheliegendste Frage beantworten: Was ist denn bitte Kool Aid?
Wer schon einmal in den USA war, könnte es kennen: Es ist ein Getränk. Oder besser, ein Pulver, mit dem man Limo-ähnliche Getränke anmischen kann. Kool Aid gibt es in allen möglichen fruchtigen Sorten und Farben, bereits gesüßt, oder auch ungesüßt.
Die nächste logische Frage wäre dann wohl folgende: Warum zum Teufel möchte man sowas in den Haaren haben?! 
Die Antwort darauf: Weil es färbt wie Sau! Vielleicht sollte man die Redewendung umdichten in "Weil es färbt wie Kool Aid". Das lustige bunte Limopulver hat nämlich genug Farbe, um Stoffe oder Haare zu färben. Temporär versteht sich. Es ist ja schließlich nur Lebensmittelfarbe. Aber die starke US-Variante :D.
Mit Kool Aid haben wir uns zu Hause auch schon den einen oder anderen Plastikkrug versaut eingefärbt. 

Nun kommen wir aber zum eigentlichen Thema des Blogposts: Wie macht man sich Dip Dye mit Kool Aid?
Im amerikanischen YouTube ist das mittlerweile recht populär, sodass man jede Menge DIY Anleitungen findet. Das liegt sicher auch daran, dass man Kool Aid in den USA in so ziemlich jedem Supermarkt findet und es somit sehr einfach zu bekommen ist. Für uns hier ist das natürlich nicht ganz so einfach ranzukommen, aber zum Glück hatte meine Mum noch ein paar Päckchen von dem Zeug in ihrem Küchenschrank vom letzten USA-Urlaub.


Was man beim Haare färben mit Kool Aid beachten sollte:
1. Je heller die Haare sind, desto besser hält auch die Farbe. Eigentlich logisch. 
2. Nur ungesüßtes Kool Aid Pulver verwenden.
3. Man sollte auch in etwa wissen, welche Geschmacksrichtung zu welcher Farbe führt. 
Dazu hab ich HIER was Interessantes gefunden. Offenbar lässt sich Wolle auch ganz gut mit Kool Aid färben. Im Allgemeinen sind die Farben aber recht naheliegend, also Erdbeer = Rot, Traube = Lila. 
Dann gibt es auch so lustige Sorten wie Tropical Punch, was ebenfalls Rot ist. 
Geschmacksrichtungen, die nicht zum Färben geeignet sind wären zum Beispiel Lemonade und Pink Lemonade, da sie einfach nicht genug Farbe haben und eher hellgelb bzw. hellrosa sind. 
4. Auch wenn es sich hierbei um eine recht "sanfte" und weniger chemische Art des Färbens handelt, als etwa mit konventioneller Haarfarbe, sollte man aufpassen. Sprich, Färbehandschuhe, ein altes T-Shirt anziehen und evtl. nach dem Auswaschen ein altes Handtuch verwenden. Wenn man mal wohin tropft, sofort wegwischen. Von meiner Haut habe ich die Farbe zwar recht gut wieder abbekommen (nach ca. 3mal Hände waschen war alles weg), aber ich möchte nicht wissen, wie das auf Holzmöbeln aussieht. 
5. Das Kool Aid wird mit heißem Wasser gemischt, passt also folglich auf, euch nicht zu verbrennen oder zu verbrühen!

Und wie funktionierts?

Zunächst einmal sucht man sich eine Sorte Kool Aid entsprechend der gewünschten Farbe aus. In meinem Fall war das Strawberry, ein strahlendes Rot.


Das Pulver gibt man in einen hitzefesten Behälter, der nicht aus Metall sein sollte. Tut euch selber einen Gefallen und nehmt auch kein Plastik, Glas ist meiner Meinung nach ganz gut. 





In den Videos auf YouTube wird das Pulver meistens mit 2 bis 3 Tassen Wasser aufgekocht und dann nochmal von dem Topf in eine Schüssel umgefüllt. Das hab ich mir mal abgekürzt und einfach direkt in den Glasbehälter das kochende Wasser frisch aus dem Wasserkocher aufgegossen. 




Kurz umrühren, damit sich das Pulver auflöst und verteilt und dann gehts auch schon los. 
Die Haare werden abgeteilt (ich habe meine Haare in ca. 8 Strähnen geteilt) und dann in großzügigen Strähnen in das heiße Kool Aid getaucht. So weit, wie man das Dip Dye eben haben möchte. Dann lässt man die Strähne einfach für ein paar Minuten "einweichen". 
Beim Strähnen tunken sollte man darauf achten, sie immer gleich weit in die Brühe zu tunken, damit man hinternehr die Farbe überall auf der gleichen Höhe hat. 
Dann tropft man die Strähne kurz ab und wickelt sie in Alufolie.  


 



Wenn sich das Kool Aid zwischendrin abkühlt, kann man es entweder neu aufkochen oder wie ich für ein paar Sekunden in der Mikrowelle erhitzen. 
Jedenfalls habe ich festgestellt, dass die Farbe mit heißer Kool Aid Brühe wesentlich besser und länger hält als mit lediglich warmer.

Als alle Strähnen fertig gefärbt und in Alu gewickelt waren, habe ich mit einem Fön auf heißester Stufe die Alufolie um meine Haare noch einmal erhitzt, um die Farbe noch besser einzuschließen. Ob das nötig ist und was gebracht hat? Ich bilde es mir mal ein, mit Sicherheit sagen kann ich das jedoch nicht. 
Anschließend hab ich mir ein 20-minütiges Video auf YouTube reingezogen - soll heißen, das Kool Aid sollte etwa 20 bis 30 Minuten in euren Haaren einwirken

Dann kann man die Alufolie auffalten und die Haarspitzen mit kaltem Wasser auswaschen. 


Auch beim Auswaschen würde ich euch empfehlen, die Färbehandschuhe zu tragen. Ich hatte hinterher eine durchaus malerisch rote Handfläche ;).
Nach dem Auswaschen habe ich noch einen Conditioner in die Haarspitzen gegeben, nochmal kurz einwirken lassen und wiederum ausgespült.

Das ganze sah dann so aus: 


Das fertige Ergebnis nach dem Trocknen: 


 Die oberen beiden Bilder sind ohne, die unteren mit Blitz.



Die Farbe hält, je nachdem wie oft man sich die Haare wäscht, 2 bis 4 Wochen. Bei mir hat es jedoch schon nach zweimal Waschen sehr viel von der Farbe wieder ausgewaschen und meine Haarspitzen sind nur noch hellrot.


Was haltet ihr von dieser Möglichkeit, sich die Haare zu färben? Ich bin ja ziemlich neugierig, wie sich ein paar der anderen Sorten machen würden, es gibt auch blaue oder grüne Geschmacksrichtungen!

3 Kommentare:

  1. Du leckere Erdbeere! Das ist einfach genial, und das Ergebnis überzeugt auch noch!

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  2. So, ich hab's ausprobiert. Auch just mit Strawberry...sehr interessante Kreation geworden und sieht "speziell" aus ;-)

    Ich wollte eigentlich den ganzen Kopf färben, aber da das Wasser für die Kopfhaut doch etwas zu heiß war, habe ich ca. 25cm meiner Haare in die heiße Tunke getaucht und den Rest mit etwas kühlerem Wasser soweit abgekühlt, dass ich es mir über den Kopf schütten konnte. Jedenfalls, knappe 35Minuten einwirken gelassen, dann ausgewaschen. Am Oberkopf hat es fast gar nicht gefärbt, dafür aber umso intensiver eben die 25cm, die ich kurz ins heiße Wasser getaucht habe.

    Sieht sehr interessant aus, wenn straßenköterdreckbraun ins Purpurrote übergeht...mal was anderes, aber ich denke und hoffe, dass es sich schnell wieder rauswaschen wird.

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    1. Cool, noch jemand der sich an Kool Aid rangetraut hat! :)
      Deine Variante klingt ja super interessant, da kriegt man diesen Ombre Effekt bestimmt noch viel besser hin.
      Hast du denn Fotos davon gemacht? Würd mich total interessieren, wie das aussieht!
      LG
      Katie

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